Viel zu erzählen gab es in der Sendung „Plattenkiste“ bei NDR 1 Niedersachsen. Am 29. Januar zwischen 12 und 13 Uhr unterhielten sich Tobias Bartels, Franz-Josef Kirse und Isabel Fichtner mit Moderatorin Kerstin Werner über die Arbeit des Orchesters.
Im Jahr 1967 hat sich das Flötenorchester zunächst als klassischer Spielmannszug gegründet. Um 2000 hat man mit den klassischen Flöten dann erste Konzerte gespielt. 2010 kam dann der Umstieg von der klassischen Spielmannszugflöte, die sehr schrill klingt, auf die sogenannte Böhmflöte. Mit dieser hat man viel mehr Variationsmöglichkeiten in der Tonhöhe und -level. Auch das Repertoire hat sich mit der Zeit verändert: früher war es sehr marschlastig, heute reicht es von Filmmusik über Musicals, bis hin zu Pop oder Schlagern - egal ob Fluch der Karibik, Phantom der Oper oder Elvis Presleys "Always on my mind". Mittlerweile haben sie sich zum Konzertorchester gemausert, berichtet Tobias Bartels.
Viele Leute sind nach den Konzerten überrascht über den großen und tiefen Sound des Orchesters. Mit einer kleinen Blockflöten-Runde hat das nichts mehr zu tun, berichtet Isabel Fichtner. Als kleines Mädchen hat sie sich die Tenorflöte der Mutter geschnappt und sich sofort in das Instrument verliebt, auch wenn sie Mühe hatte, ihre kleinen Finger auf die Löcher zu bekommen. Über ihre Eltern kam sie dann auch zu dem Orchester. Franz-Josef Kirse spielt schon seit 35 Jahren Flöte. Nachdem er vor 20 Jahren beruflich vom Sauerland nach Niedersachsen gekommen ist, hat er sich dem Flötenorchester "Rhythm & Flutes" angeschlossen.
Nachwuchsprobleme hat das etwa 40 Personen umfassende Orchester kaum. Sie bedienen eine Nische, da es nicht viele reine Flötenorchester in Deutschland gibt. Blasorchester brauchen meist nur drei bis vier Flöten in ihren Reihen - das Flötenorchester der SG Ahlten aber benötigt die Flötenspieler in der Menge, sagt Tobias Bartels. Er spielt übrigens keine Flöte, sondern begleitet das Orchester auf dem Schlagzeug. Anders als in der Plattenkiste dürfen sich die Drei das Musikprogramm der Konzerte jedoch nicht selbst aussuchen - hier wird die musikalische Leitung aktiv.
Im Jahr 2016 haben sie mit dem zweiten Platz bei der deutschen Meisterschaft ihren bisher größten Erfolg gefeiert. Ein weiterer Höhepunkt war das vergangene Jubiläumsjahr, in dem sie u.a. ein Konzert zusammen mit dem deutschen Meister gespielt haben. Mit ca. 80 Leuten und zwei Orchestern auf der Bühne zu stehen war schon ein großartiger Klang und eine tolle Erfahrung, erinnert sich Isabel Fichtner. In diesem Jahr setzen sie die Teilnahme an der Meisterschaft jedoch aus, um sich auf andere Projekte zu konzentrieren. So wollen sie sich beispielsweise mit einer Ferienpassaktion verstärkt der Jugendarbeit widmen. Aber auch im Konzertbereich ist einiges geplant, berichtet Tobias Bartels vielversprechend.